Karate

Der Name

Schriftzug Karate-Do

Die wörtliche Übersetzung von Karate lautet „leere Hand“ (Kara = leer, Te = Hand). Der Ursprung liegt möglicherweise in Grundsätzen des Zen, die sich mit Leere beschäftigen. Eine weitere Deutungsmöglichkeit ist die Tatsache, dass im Karate "mit leerer Hand", also unbewaffnet gekämpft wird.

Um die Zugehörigkeit zu den japanischen Do-Künsten, die für einen lebenslangen Weg des Lernens stehen zu zeigen, wird gelegentlich auch der Name Karate-Do verwendet (Do = Weg).

Im Karate trainiert man hauptsächlich Schläge und Tritte mit Armen und Beinen sowie Block-Techniken um Angriffe abzuwehren. Karate verbreitete sich über Japan in die ganze Welt und beinhaltet verschiedene Aspekte: Traditionelle Formen, Selbstverteidigung und Wettkampfsport.


Die Geschichte

Karate entwickelte sich auf den Ryu-Kyu-Inseln, insbesondere der Hauptinsel Okinawa, die im Pazifik südlich von Japan liegen. Bereits im 14. Jahrhundert unterhielt das damals noch unabhängige Okinawa rege Handelskontakte mit China, wodurch die ersten Eindrücke der chinesischer Kampfkünste nach Okinawa gelangten.

Im 17. Jahrhundert wurde das  generelle Waffenverbot verschärft und jeglicher Waffenbesitz unter schwere Strafe gestellt. In den folgenden Jahren schlossen sich die großen Meister des Okinawa-Te zu einem geheimen, oppositionellen Bund zusammen. Ihre Kampfkunst wurde nur noch im Verborgenen und an ausgesuchte Personen weitergegeben. Aus Gründen der Geheimhaltung war man dazu gezwungen Okinawa-Te ausschließlich mündlich weiterzugeben.
In der weiteren Entwicklung entstanden dann bereits unterschiedliche Stilrichtungen: Shuri-Te, Naha-Te und Tomair-Te, mit ihrem Ursprung jeweils in einer anderen okinawesischen Stadt. Währenddessen entwickelte sich außerdem in der bäuerlichen Bevölkerung das Kobudo, bei dem Werkzeuge und Alltagsgegenstände als Waffen verwendet wurden.

Ende des 19. Jahrhunderts verlor Okinawa seine politisch Unabhängigkeit und wurde an Japan angegliedert. Mit der Aufhebung des Waffenverbots gewann die Kampfkunst auf Okinawa rasch an Popularität und wurde unter dem heutigen Namen Karate bekannt. Die Einführung von Karate als Schulsport auf Okinawa 1905 markiert den Punkt, an dem Karate nicht mehr als reine Selbstverteidigung sondern auch als Leibesertüchtigung und Mittel zur Charakterbildung aufgefasst wurde.

Die weitere Entwicklung in Japan zeichnet sich vor allem durch die Betonung des sportlichen Wettkampfs aus. Nach dem 2. Weltkrieg verbreitete sich Karate weltweit durch eine Vielzahl japanischer Meister, die sich auf allen Kontinenten niederließen.


Die Stilrichtungen

Mit der Zeit bildeten sich - je nach den Vorlieben der unterrichtenden Großmeister - unterschiedliche Techniken und Grundsätze im Karate heraus, was dazu führte, dass verschiedene Karate-Stile entstanden. Zu den vier großen japanischen Stilen zählen Shotokan, Goju-Ryu, Shito-Ryu und Wado-Ryu.

Der bekannteste Großmeister, der sich bei der Verbreitung des Karate auf Okinawa und auf den japanischen Hauptinseln engagierte, war Gichin Funakoshi, der Begründer der Stilrichtung Shotokan.

Hironori Otsuka war bereits Meister im Jujitsu, bevor er bei Funakoshi Karate lernte. Er begründete die Stilrichtung Wado-Ryu, die sich durch die Verbindung von Karate mit traditionellen japanischen Kampfkünsten auszeichnet und auf ökonomische Ausführung der Techniken achtet (mehr über die Geschichte unter Wado-Ryu - mehr über die technische Ausrichtung unter Wado-Prinzipien).